Mein Hund ist entlaufen: Ein Erfahrungsbericht

Unsere Hündin ist uns in über zehn Jahren bislang nur zweimal entlaufen (zum Glück). Jetzt wo sie seit einigen Monaten blind ist, schweifen die Gedanken einmal öfter über frühere Zeiten. Neben den vielen schönen Erinnerungen kamen mir auch zwei Situationen in den Kopf, da war sie plötzlich verschwunden. Darüber berichte ich euch heute und was ich beim nächsten Hund anders machen würde, um dem vorzubeugen.

Der erste Vorfall: Ein Hase auf dem Feld

Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als mein Hund das erste Mal entlaufen ist. Es war ein sonniger Nachmittag, und wir waren auf unserem üblichen Spaziergang in an den nahegelegenen Feldern unterwegs. Plötzlich sah sie einen Hasen in der Ferne und rannte los, bevor ich reagieren konnte. Zugleich eines der wenigen Male, an denen ich sie von der Leine gelassen hatte.

Innerhalb von Sekunden war Josy außer Sichtweite. Ich rief ihren Namen und sprintete hinterher. Sie sprang über einen kleinen, aber tiefen Bach. Mit so starkem Gefälle, dass ich sie nicht weiter verfolgen konnte. Nach ein paar Minuten kam sie eigenständig zurück. Voller Schlamm und ohne Beute.

Der zweite Vorfall: Angriff durch einen anderen Hund

Ereignis Nr.2 war noch traumatischer. Wir waren im Dorf unterwegs, als plötzlich ein großer, aggressiver Hund auf uns zu stürmte. Bevor ich reagieren konnte, hatte der Hund meine Josy angegriffen. Aus purer Angst riss sich mein Hund los und rannte davon. Zum Glück war sie flinker und konnte fliehen. Doch Josy war verschwunden. Ich suchte sofort nach ihr. Erst mit dem Fahrrad, dann mit dem Auto. Clever wie meine Hündin ist, fand sie zwei Stunden später den Weg zur Haustür meiner  Schwiegereltern. Nicht ernsthaft verletzte, nur voller Angst und  Dreck. Sie musste wohl durch die vielen Vorgärten geflohen sein.

Die emotionale Belastung

Beide Erlebnisse waren zutiefst belastend. Der Gedanke, dass mein geliebter Hund verletzt oder verloren sein könnte, war unerträglich. Ich wünsche niemandem, diese Erfahrung durchmachen zu müssen. Aber die Vorfälle machten mir klar, wie wichtig es ist, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Entlaufen eines Hundes zu verhindern.

Lösungen zur Vermeidung von entlaufenden Hunden

Personalisierte Hundemarke

Eine der besten Maßnahmen, die ich getroffen habe, war die Anschaffung einer personalisierten Hundemarke. Diese enthält den Namen meines Hundes und Kontaktdaten. Sollte er wieder entlaufen, kann jeder Finder sofort erkennen, wohin sie gehört und mich kontaktieren. Dies gibt ein Stück Sicherheit, dass mein Hund schneller zu mir zurückkommt, falls er wieder entlaufen sollte.

GPS-Tracker für Hunde

Ein weiterer hilfreicher Schritt war die Investition in einen GPS-Tracker. Dieses kleine Gerät wird am Halsband befestigt und ermöglicht es, den Standort meines Hundes jederzeit über mein Smartphone zu verfolgen. Für einen blinden und sehr ängstlichen Hund ist dies durchaus praktisch.

Gehorsamkeitstraining und Rückrufübungen

Mit fast 14 Jahren ist es nun wohl zu spät für ein regelmäßiges Gehorsamkeitstraining oder Rückrufübungen. Doch für die nächste Fellnase ziehe ich es ernsthaft in Betracht. Ein professioneller Hundetrainer kann hierbei sehr hilfreich sein, damit der Hund zuverlässig auf Befehle hört.

Angstbewältigung und Sozialisierung

Da einer der Vorfälle durch Angst ausgelöst wurde, habe ich auch an der Angstbewältigung meines Hundes gearbeitet. Regelmäßige Sozialisation mit anderen Hunden und positive Erfahrungen haben dazu beigetragen, ihre Angst zu reduzieren.

Zuletzt aktualisiert am 31. Mai 2024