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Gegen Ende 2022 lernte ich ChatGPT kennen. Eine Form der Künstlichen Intelligenz (KI), mit der sich Nutzer per Textnachrichten unterhalten können. Das Programm ist ein Produkt von der Plattform OpenAI und derzeit in aller Munde. Viele Unternehmen erhoffen sich davon sehr viel. Doch auch für die private Nutzung und Einzelunternehmer wie mich können Chatbots eine Bereicherung sein. Nachfolgende schildere ich meine ersten Erfahrungen mit ChatGPT aus der Sicht eines Texters.
Der digitale Gesprächspartner
Anfangs waren ChatGPT & Co vermutlich dafür gedacht, Gespräche mit einer virtuellen Präsenz zu führen. Einfach zu Testzwecken, um zu sehen, wie ein Programm mit KI auf die unterschiedlichsten Anfragen reagiert. Was weiterhin der Fall ist, aber seine Anwender haben schnell die vielfältigen Möglichkeiten entdeckt. Von Rezeptvorschlägen bis Anlageempfehlungen für die Börsen habe ich nun schon einiges gelesen.
Ich wusste dabei zunächst nicht, dass ChatGPT auf Deutsch funktioniert, ohne die KI vorher aufzufordern. Also bat ich anfangs immer um eine Sprachumstellung. Der Chatbot erkennt dies mittlerweile automatisch und antwortet entsprechend auf Deutsch. Zu Beginn habe ich mir unterhaltsame Fragen stellen lassen und diese den Nutzern auf Quora vorgeschlagen.
Dann habe ich überlegt, wie sich ChatGPT auf geschäftlicher Ebene sinnvoll nutzen könnte. Bislang habe ich als Texter zwei Anwendungsgebiete gefunden:
- Ideen für Inhaltsverzeichnisse und Gliederungen: Mir mangelt es hierbei nicht an Erfahrung, aber eine KI denkt um viel mehr Ecken. Womit sich immer wieder interessante Ansätze finden lassen, um einen Ratgeber o.Ä. zu erweitern. Google liebt bekanntlich Inhalte, die ein Thema besonders umfassend behandeln.
- Ideen für eine FAQ: Ebenso relevant für umfassende Ratgeber sind häufig gestellte Fragen von Nutzern. Hierfür existieren zwar schon diverse SEO-Tools, doch die KI denkt noch etwas weiter. Womit mehr Spielraum für nützlichen Content entsteht, um ein Thema vollumfänglich darzustellen.
Hinweis: Ich würde niemals einen ganzen Text durch ChatGPT oder seine Alternativen schreiben lassen. Es können sich immer Fehler in der Rechtschreibung oder im Inhalt ergeben. Es ergeben sich zudem andere Bedenken (siehe unten).
Nehmen Chatbots uns Textern die Arbeit weg?
Ich denke nicht. Zumindest was ich bisher gesehen habe, bereitet mir keine Sorgen. Chatbots sind gekommen, um zu bleiben. Bis auf Weiteres bleiben sie von jenen Menschen abhängig, welche sie mit Informationen füttern. Was sie stark limitiert und nur bedingt an die Kapazitäten des menschlichen Gehirns heranreicht.
Ihr Sprachgebrauch ist zudem sehr kindlich. Wer sich bspw. eine Einleitung mit 200 Wörtern schreiben lässt, findet darin zahlreiche Wiederholungen. Die Texte wirken zudem sehr nüchtern und alles andere als lebhaft. Als Leser merkt man sehr schnell, dass hier eine Maschine den Inhalt verfasst hat.
Bei verschiedenen Tests habe ich ChatGPT verschiedene Fragen gestellt und dabei lediglich in Wort ausgetauscht. Bspw. statt „Eltern“ nahm ich „Kinder“. Oftmals erhielte ich exakt dieselben Textbausteine – nur eben mit dem veränderten Wort.
Auch hinsichtlich der Suchmaschinenoptimierung reicht ChatGPT nicht an meine Erfahrung als Texter und Blogger heran. Doch das kann sich noch ändern. In den vergangenen Wochen erhielt der Chatbot mehrere Updates. Am Ende ist es eine Frage von Aufwand und Nutzen. Ich glaube, dass selbst verbesserte Versionen weiterhin eine Nachkontrolle durch den Menschen benötigen. Weshalb ich ChatGPT und seine Konkurrenz als sinnvolle Ergänzung und nicht als Gefahr betrachte.
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